
Bekämpfung von Schistosomiasis in Tansania
Die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. (DAHW) setzt in der Provinz Mwanza in Tansania zusammen mit Kooperationspartnern erfolgreich ein Programm zur Bekämpfung von Schistosomiasis um. Etwa 70 Prozent der rund 2,8 Millionen Einwohner der Region leben entlang des Viktoriasees und sind von der auch unter dem Namen Bilharziose bekannten heimtückischen Wurmkrankheit bedroht. Obwohl die Erkrankung heilbar ist, fordert sie laut WHO jährlich allein in Afrika vermutlich bis zu 300.000 Todesopfer. Damit gilt sie als die gefährlichste unter den 20 vernachlässigten Tropenkrankheiten.

Mit Kinderhygiene- und Sanitärschulungen werden kleine Gesundheitsaufpasser herangebildet.
Infizieren können sich Menschen in und am Wasser, unter anderem bei der Körperpflege, beim Baden, Wäsche waschen, beim Fischen oder Besteigen eines Bootes. Winzige Larven des Parasiten bohren sich durch die Haut und entwickeln sich im Körper zu Würmern, die tausende Eier produzieren. Diese werden vom Menschen mit Kot oder Urin wieder ausgeschieden und gelangen aufgrund schlechter hygienischer Bedingungen zurück ins Wasser. Die Eier, die im Gewebe verharren, führen zu chronischen Entzündungen des Darms oder der Harnblase, auch andere Organe wie zum Beispiel die Geschlechtsorgane, die Leber und die Milz können betroffen sein. Ohne frühzeitige Behandlung kann dies zu dauerhaften Schäden oder gar zum Tod führen. Den ins Wasser zurückgelangten Eiern dienen hier lebende spezielle Schnecken als Zwischenwirt, bis sie als infektiöse Larven wieder ausgestoßen werden. Der Kreislauf beginnt aufs Neue.
Es gibt Medikamente gegen Schistosomiasis, doch bisher ist es dennoch nicht gelungen, die Krankheit in Mwanza und der Region einzudämmen. Bis zu 97 Prozent der Schulkinder sind gemäß einer Studie betroffen. Die Gründe sind vielschichtig, aber vor allem braucht es dringend sauberes Wasser und Toiletten sowie Aufklärung darüber, wie man sich gegen eine Infektion schützen kann. Hier setzt das Projekt von DAHW und Missionsärztlichem Institut an. Gemeinsam mit Partnern vor Ort wird Gesundheitsaufklärung durchgeführt und die Medikamentenversorgung verbessert. Dabei helfen schon kleine Beträge: Die Behandlung eines Erwachsenen kostet nur 10 €, mit 50 € können 10 Schulkinder behandelt werden.
Die Stiftung Pro Afrika unterstützt die Arbeit des DAHW in Tansania mit einem Betrag von 5.000 €