Vom Mädchen zur Frau

Nach wie vor erfahren Frauen und Mädchen aufgrund ihrer Periode Stigmatisierung und Ausgrenzung. Häufig muss bei dem Thema mit Tabus und veralteten Ansichten gebrochen werden, vielerorts ist dies immer noch mit Verlegenheit und Scham verknüpft. In vielen Ländern gibt es keinen ausreichenden Zugang zu bezahlbaren Menstruationshygieneartikeln. So muss häufig fast ein Tageslohn für eine Packung Binden bezahlt werden. Vor allem in afrikanischen Ländern ist die Periode für viele Frauen und Mädchen nicht nur ein unbeliebtes Thema, sondern auch eine Hürde in Sachen Bildung.

Mindestens eins von zehn Mädchen südlich der Sahara nimmt laut UNESCO während ihrer Periode nicht am Unterricht teil. Dadurch verpassen sie mehr als 20 Prozent ihrer schulischen Ausbildung, verlieren den Anschluss und gefährden ihren Schulabschluss. So verhindert die Tabuisierung der Regelblutung und der Mangel an Hygieneartikeln vielerorts, dass junge Frauen und Mädchen ihre Bildungschancen wahrnehmen, einen guten Job finden und bessere Lebensbedingungen für sich schaffen können.

Ein weiterer wichtiger Bereich umfasst die Aufklärung über die Menstruation. Dabei gilt es, Frauen und jungen Mädchen Wissen über den weiblichen Zyklus sowie die Menstruationshygiene zu vermitteln und ihnen im Alltag eine kompetente Anlaufstelle zu bieten. Um der gesellschaftlichen und sozialen Benachteiligung von Schülerinnen und jungen Frauen entgegenzuwirken, hat der Verein „Wir helfen in Afrika e.V.“ bereits 2017 in Mamba Village ein Projekt gestartet, welches den Betroffenen Unterstützung anbietet.

Die Ausgabe von Hygieneartikeln

Eine engagierte Mitarbeiterin des Vereins informiert in Zusammenarbeit mit den Lehrerinnen über die korrekte Verwendung von Hygieneartikeln, die während der Periode benötigt werden und klärt zusätzlich über sexuelle Themen und die Notwendigkeit der eigenen Selbstbestimmung auf. Sie stellt sich den Fragen der Mädchen und versorgt sie mit benötigten Hygieneartikeln. Die Betroffenen können somit regelmäßig mit Würde die Schule besuchen. Das erworbene Wissen tragen sie in ihre Familien weiter, dadurch wirken die Maßnahmen auch in die Gesellschaft hinein und schaffen allgemein bessere Lebensbedingungen. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig dieses Projekt geworden ist. Während in vielen Regionen ungewollte Schwangerschaften bei jungen Mädchen zu beklagen waren, ist bis heute im Kreis der betreuten Schülerinnen keine Schwangerschaft bekannt geworden.

Die erreichten Erfolge sind Motivation für den Verein, das Projekt künftig nicht nur fortzusetzen, sondern noch auszuweiten. Dafür sollen u.a. weitere Mitarbeiterinnen gewonnen und qualifiziert werden.

Die Stiftung Pro Afrika fördert die Arbeit mit einem Betrag vom 5.000 €.