
Sauberes Wasser gegen Hunger und Krankheit
Sauberes Wasser und ertragreicher Landbau stehen im Zentrum dieses MISEREOR-Projekts im halbtrockenen Nordosten Nigerias. Die Menschen der Region werden beim Bau von Brunnen, Zisternen und Staubecken unterstützt und erhalten die Möglichkeit, umweltgerechte Landwirtschaft zu erlernen und das erworbene Wissen umzusetzen. Projektpartner vor Ort sind die Diözesen Yola und Maiduguri.
In der gesamten Region haben Abholzung, Übernutzung der Böden und Bodenerosion viele Ackerflächen weitgehend unfruchtbar werden lassen. Sie können kaum noch Regenwasser aufnehmen. Dadurch sinkt der Grundwasserspiegel stetig ab. Weiterer Wassermangel ist vorprogrammiert. Die Landwirtschaft, von der der Großteil der Menschen lebt, wirft immer geringere Erträge ab – steigende Lebensmittelpreise und Hunger sind die Folgen.
Um die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrung und vor allem mit sauberem Trinkwasser zu sichern, ist ein umfassendes und nachhaltiges Wasser- und Bodenschutzprogramm nötig, wie es in den beiden Diözesen bereits seit einigen Jahren umgesetzt wird. Durch den Bau von größeren Stau- oder Regenauffangbecken können die Dorfgemeinschaften in der Region während der Trockenzeit ihre Felder bewässern. Hungern müssen sie jetzt nicht mehr. Von den Projektpartnern zusammengestellte und ausgebildete Teams erklären den Bauern, wie sie die landwirtschaftlichen Erträge steigern und den Boden vor Erosion schützen können.

Ein Brunnen hilft dem ganzen Dorf

In Nigeria sterben 72 von 1.000 Kindern, bevor sie 5 Jahre alt sind – hauptsächlich an Krankheiten, die auf verkeimtes Wasser zurückzuführen sind.
Wasser ist auch im Nordosten Nigerias ein kostbares Gut – vor allem in der langen Trockenzeit. Frauen gehen häufig kilometerweit, um Wasser von den entfernt liegenden Brunnen zu holen. Oft bleibt den Menschen keine andere Wahl, als aus verschmutzten Tümpeln und Wasserlöchern auch das benötigte Trinkwasser zu schöpfen. Dies führt zu Durchfall, der bei geschwächten Kindern oft tödlich endet. Auch Typhus, Cholera und Hepatitis A sind eine ständige Bedrohung. In Nigeria sterben 72 von 1.000 Kindern, bevor sie fünf Jahre alt sind – hauptsächlich an Krankheiten, die auf verkeimtes Wasser zurückzuführen sind. Das muss nicht sein.
Die bisherigen Erfolge des Projekts zeigen, dass man sich auch in der Halbwüste ausreichend ernähren und sauberes Wasser zur Verfügung haben kann. Die Menschen dort sehen darin einen Segen, wie sie selbst immer wieder sagen.
Durch das Projekt wird das Gemeinschaftsgefühl der Bewohner gestärkt. Das ist auch mit Blick auf den Terror der islamistischen Boko Haram wichtig, denn Perspektivlosigkeit und Armut sind auch hier die Ursache dafür, dass radikale Gruppierungen Anhänger finden. Vor diesem Hintergrund kommt den ergriffenen und noch geplanten Maßnahmen eine friedensfördernde Bedeutung zu.
Die Stiftung pro Afrika unterstützt das Projekt von Misereor im Jahr 2022 mit einem Betrag von 5.000 €.